Braunbär Mykhailo hat im Alternativen Bärenpark in Worbis erste Gehversuche in dem Außenbereich seiner Freianlage unternommen. Das Tier war in den vergangenen sechs Wochen zuerst in einem Quarantänequartier und anschließend in einer Eingewöhnungsstation untergebracht, sagte Christopher Schmidt vom Träger des Parks, der Stiftung für Bären – Wildtier und Artenschutz. Nun war es so weit und der Schieber zum Außenbereich wurde geöffnet.
Mykhailo musste sich zunächst an die neu gewonnene Freiheit gewöhnen und tastete sich nur vorsichtig voran. Als der Bär den Teich in der Anlage erspähte, gab es jedoch kein Halten mehr. Mykhailo planschte im kühlen Nass und erkundete danach den Rest seines neuen Zuhauses. Schmidt zeigte sich begeistert: «Dass Mykhailo sich so über das Wasser freut, hat bei uns für Gänsehaut gesorgt.»
Mykhailo soll bald Bärendame Katja kennenlernen
Mykhailo kam im Mai im Bärenpark an. Er ist bereits der dritte Bär aus der Ukraine. Laut Schmidt habe das Tier viele Jahre in einem Käfig in einer Art Naherholungszentrum unter schlechten Haltungsumständen verbracht. Sein genaues Alter sei nicht bekannt. Die Stiftung geht davon aus, dass der Bär 2016 geboren wurde. Mit Mykhailo leben jetzt neun Braunbären in dem Refugium für Wildtiere.
Für Mykhailos Umzug in eine für ihn bessere Umgebung haben sich Tierschützer aus verschiedenen Ländern bereits seit mehreren Jahren eingesetzt. Doch unter anderem der Krieg in der Ukraine habe die Rettung des Tieres verzögert.
Der Bär soll nun erst einmal seine Freianlage erkunden, dann soll er Bärendame Katja (33) vorgestellt werden, die mit Bärin Doro nun das älteste Tier in dem Park ist. Die bis dahin älteste Bärin Conny war im Mai gestorben. Laut Schmidt hat Mykhailo bisher alleine gelebt. Ob sich die beiden verstehen, bleibt abzuwarten.
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