Thüringen steht vor großen Herausforderungen, die Artenvielfalt im Land zu erhalten. Mit 55.000 geschätzten Tier- und Pflanzen- sowie Pilz- und Flechtenarten ist Thüringen eines der artenreichsten Bundesländer Deutschlands, geht aus dem «Bericht zur Lage der Natur in Thüringen» hervor, den Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) am Dienstag in Erfurt vorlegte. Manche Arten kämen weltweit nur im Freistaat vor, etwa die Rhön-Quellschnecke.
Vor allem der Umgang mit Wäldern und Feldern habe starke Auswirkungen auf den Artenreichtum. Mehr als die Hälfte der Fläche werde landwirtschaftlich genutzt, ein Drittel seien Wälder, zwölf Prozent Siedlungen und Infrastruktur.
Die Entscheidung von 2018, das fünf Prozent der Waldfläche nicht mehr bewirtschaftet und zu Waldwildnis werden sollten, habe der Artenvielfalt geholfen. Stengele: «Wo sich Wälder natürlich entwickeln können, die Bäume sehr alt werden und nach dem Absterben langsam verrotten, entstehen neue Lebensräume für sonst seltene Tiere, Pflanzen und Pilze.»
Nach dem Landesnaturschutzgesetz muss in jeder fünfjährigen Legislaturperiode ein Bericht zur Situation der Natur vorgelegt werden. Er beschreibt Fortschritte ebenso wie aktuelle Herausforderungen. Er enthält zudem Hinweise auf Förderprogramme und ehrenamtliches Engagement.
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