In Thüringen hat sich die Zahl der Gebiete, in denen Wölfe dauerhaft leben, dem Umweltministerium zufolge verringert. Für eine bislang im Raum Zella/Rhön lebende Wölfin gebe es seit mehr als einem Jahr keinen Nachweis mehr, teilte das Ministerium am Montag mit. Damit sei das Gebiet offiziell nicht mehr als sogenanntes Wolfsterritorium eingestuft, es verblieben nunmehr vier derartige Territorien. In Zella/Rhön mit Schwerpunkt in der Region um Kaltennordheim (Kreis Schmalkalden-Meiningen) war von Ende 2019 bis 2022 eine Wölfin nachgewiesen worden, die aus einem Rudel in Brandenburg stammte und in die Rhön gewandert war. Sie hatte dort zuletzt als Einzelgängerin gelebt und war wiederholt auch im angrenzenden Hessen und Bayern nachgewiesen worden.
Ob das Tier aus der Rhön abgewandert oder möglicherweise tot ist, sei nicht bekannt, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Wölfin habe keinen Sender getragen, mit dem ihre Wege nachverfolgt werden könnten.
In Thüringen wird die Zahl der erwachsenen Wölfe, die einzeln, in Paaren oder einem Rudel an festen Standorten leben, auf zehn geschätzt. Das einzige Rudel lebt in Ohrdruf (Landkreis Gotha), wo sich vor zehn Jahren erstmals eine Wölfin auf einem Bundeswehrgelände angesiedelt und so das erste Wolfsterritorium begründet hatte. In Ilfeld (Kreis Nordhausen) und Neuhaus am Rennweg leben jeweils ein Paar. Aus dem grenzübergreifenden Gebiet um Braunlage (Niedersachsen) streift ein Einzeltier nach Thüringen.
Wölfe sind in Deutschland streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Es gibt allerdings vielerorts Kontroversen, weil Tierhalter sich über Verluste durch Wölfe beschweren.
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