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1.100 Kilometer langes Wasserstoffnetz für Mitteldeutschland

Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Mitteldeutschland soll bis 2040 rasant steigen. / Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Mitteldeutschland soll bis 2040 rasant steigen. / Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Eine Studie zeigt großes Potenzial für grünen Wasserstoff in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dabei sind der Ausbau der Elektrolyseleistung und die Umstellung bestehender Leitungen entscheidend.

Um die Nachfrage nach grünem Wasserstoff künftig gewährleisten zu können, ist ein rund 1.100 Kilometer langes regionales Verteilnetz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen notwendig. Wie aus der in Leipzig vorgestellten Studie «Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0» hervorgeht, wird die Nachfrage nach dem klimafreundlichen Energieträger in Mitteldeutschland bis 2040 rasant steigen. Die Studie wurde im Auftrag von 54 privatwirtschaftlichen Partnern aus der Region unter anderem von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland erstellt. 

Prognosen zufolge wird der Bedarf bis 2030 auf bis zu 39 Terawattstunden (TWh) und bis 2040 auf bis zu 88 TWh anwachsen. Insbesondere die Sektoren Industrie und Energiewirtschaft sollen dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Studie bescheinigt der Region zudem ein hohes Potenzial zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Für das Jahr 2030 wird eine Elektrolyseleistung von 2,9 bis 3,7 Gigawatt (GW) erwartet, die bis 2040 auf 7,1 bis 11,0 GW steigen soll. Dies soll durch den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Photovoltaikanlagen ermöglicht werden. 

Milliardeninvestition in Wasserstoffinfrastruktur

Das Wasserstoffnetz soll 42 Leitungsabschnitte umfassen und in Phasen bis 2045 realisiert werden. Etwa 51 Prozent der Trasse sollen durch die Umstellung bestehender Erdgasleitungen realisiert werden, was die Kosten und Planungszeiträume erheblich reduziert. Die Kosten werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt, was eine Einsparung von 41 Prozent beziehungsweise 720 Millionen Euro gegenüber einem kompletten Neubau bedeutet. Allerdings ist die endgültige Finanzierung des Verteilnetzes noch nicht endgültig geklärt. Bislang will der Bund ausschließlich das Kernnetz - oder in Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) «die Autobahnen der Wasserstoffnetze» - finanzieren. 

«Mitteldeutschland ist H2-ready»

«Mit der Studie haben wir Quellen und Senken für grünen Wasserstoff in der Region in bisher nicht erreichter Qualität und Umfang erhoben sowie eine sehr konkrete und realistisch dimensionierte Zielnetzplanung für das mitteldeutsche Wasserstoff-Verteilnetz vorgelegt», sagt Geschäftsführer der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, Jörn-Heinrich Tobaben. Mitteldeutschland sei «H2-ready».

Die Fernleitungsnetzbetreiber hatten der Bundesregierung am Dienstag Pläne für den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland vorgelegt. Die Bundesnetzagentur muss die Pläne nun genehmigen.

 

 

 

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