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Ministerium sieht steigenden Bedarf bei Herdenschutzberatung

Spezielle Zäune und spezielle Schutzhunde bezuschusst das Land Thüringen, damit Herdentierhalter ihre Schafe und Co. vor Wolfsangriffen schützen können. (Symbolbild) / Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ZB/dpa
Spezielle Zäune und spezielle Schutzhunde bezuschusst das Land Thüringen, damit Herdentierhalter ihre Schafe und Co. vor Wolfsangriffen schützen können. (Symbolbild) / Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ZB/dpa

Von etwa zwei Dutzend in Thüringen heimischen Wölfen gehen Fachleute aus - und davon, dass es mehr werden. Das Umweltministerium sieht daher Änderungsbedarf beim Schutz von Schafen und Co.

Angesichts aktueller Entwicklungen beim Thema Wolf rechnet das Umweltministerium mit einem höheren Beratungs- und damit höheren Personalbedarf. Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Wolf Biber und Luchs sehen sich Ministeriumsangaben nach derzeit mit einem höheren Arbeitsaufkommen konfrontiert. Grund seien etwa gehäufte Fälle, in denen Wölfe Herdentiere gerissen hätten und damit einhergehender Beratungsbedarf bei Tierhaltern und Anfragen aus der Bevölkerung.

Mitarbeiter des Kompetenzzentrums informieren im Hinblick auf den Wolf und haben die Entwicklung der Population in Thüringen im Blick. Vor allem beraten sie auch Nutztierhalter, wie sie ihre Schafe und andere Tiere vor Wolfsangriffen schützen können. Thüringen übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen Kosten für spezielle Schutzzäune und Schutzhunde für Herdentierhalter. 

Schadenersatz nach Okay von Gutachter

Auch zahlt das Land Schadenersatz, wenn doch ein Tier vom Wolf gerissen werden sollte. In solchen Fällen begutachten Sachverständige des Kompetenzzentrums die Lage vor Ort: Sie nehmen Genproben, um festzustellen, ob tatsächlich ein Wolf die Tiere angegriffen hat und sie überprüfen, wie gut die Schutzmaßnahmen waren, also ob etwa ein Zaun sachgemäß aufgebaut war oder nicht.

Bisher hätten alle Tierhalter, die einen Antrag auf Unterstützung für Herdenschutz gestellt und die Voraussetzungen dafür erfüllt hätten, die Hilfe erhalten, hieß es aus dem Ministerium. So seien seit 2020 bis Ende 2024 unter anderem 212 Mal Anträge auf Zaunmaterial bewilligt worden. Fünf Mal erhielten Anträge für Herdenschutzhunde grünes Licht und 44 Mal für laufende Betriebskosten. Schäfer und andere Herdentierhalter kritisieren aber immer wieder etwa den Aufwand, den sie für den Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf betreiben müssen.

Mindestens 24 Wölfe standorttreu

Das Kompetenzzentrum geht derzeit von mindestens 24 in Thüringen heimischen Wölfen aus. Allerdings gilt es als wahrscheinlich, dass eine unbekannte Zahl an Einzeltieren und Wölfen auf Wanderschaft in Thüringen unterwegs ist. Als offizielle Wolfsterritorien gelten die Gebiete Hainich, Ilfeld, Neustadt am Rennsteig und Ohrdruf.

Für Herdentierhalter, aber auch für Fragen und Hinweise aus der Bevölkerung gibt es das Wolf-Luchs-Telefon. Dort gibt das Kompetenzzentrum Auskunft rund um den Wolf und den Herdenschutz.

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