Heimischer Spargel wird zu Ostern noch nicht auf den Tellern der Thüringer landen. «Ostern ist noch zu früh, das schaffen wir nicht», sagte der Geschäftsführer des Spargelhofs Kutzleben, Jan Niclas Imholze, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sein Betrieb gehört mit einer Anbaufläche von rund 130 Hektar im Unstrut-Hainich-Kreis zu den größten Produzenten des Frühlingsgemüses im Freistaat. In Thüringen wird nach Zahlen des Statistischen Landesamtes bisher jährlich auf 260 bis 300 Hektar Spargel angebaut.
Nach Angaben von Imholze wird die Ernte des Stangengemüses in Thüringen voraussichtlich am ersten April-Wochenende beginnen. «Das ist etwas früher als sonst.» In der Regel starte die Spargelernte im Freistaat mit seinen verhältnismäßig schweren Böden erst Mitte April. «Für ganz frühen Spargel sind uns die Kosten zu hoch. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn», sagte der Geschäftsführer des Spargelhofs.
Preise voraussichtlich auf Vorjahresniveau
Zu den Preisen in diesem Jahr sagte Imholze, «die Preise werden ähnlich sein wie in den vergangenen Jahren. Wir versuchen, sie so konsumentenfreundlich wie möglich zu gestalten, aber wir müssen auch Geld verdienen, um den Betrieb zu erhalten.» Der Kostendruck auf die Betriebe sei hoch. Sie müssten auch die höheren Stundenlöhne für die Saisonkräfte stemmen.
Der Betrieb in Kutzleben rechnet in der Hochsaison in diesem Jahr mit etwa 150 Erntehelfern, vor allem aus Polen und Rumänien. Zudem würden im Direktvertrieb Saisonkräfte eingestellt. Verkauft werde der Spargel nicht nur in Thüringen. «Aber Thüringen ist unser Kerngeschäft.»
Neben Kutzleben gehört die Agrargesellschaft Herbsleben zu den großen Spargelproduzenten, von denen es laut Statistischem Landesamt im Freistaat 17 gibt, auch einzelne Öko-Betriebe. 2023 kamen 1528 Tonnen Spargel zusammen, sieben Prozent weniger als im Jahr davor. Traditionell läuft die Ernte bis zum 24. Juni, dem Johannistag.
Spargel ist laut Landesamt mit einem Anteil von etwa einem Drittel an der Gemüseanbaufläche die wichtigste Gemüseart in Thüringen. Thüringen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern ein kleines Anbaugebiet.
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