Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Agrarflächen ist in Thüringen gestiegen - allerdings längst nicht so schnell wie in einigen anderen Bundesländern. Im vergangenen Jahr umfasste der Ökolandbau im Freistaat etwa 63.000 Hektar, wie das Statistische Landesamt auf dpa-Anfrage in Erfurt mitteilte. Im Jahr 2020 waren es erst knapp 51.000 Hektar, 2010 etwa 39.000 Hektar. Damit hatte der Ökolandbau in Thüringen im vergangenen Jahr einen Anteil von knapp 8,2 Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche - deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt mit einem Wert von 11,2 Prozent.
Nach Angaben des Agrarministeriums will Thüringen bis zum Ende der laufenden EU-Förderperiode im Jahr 2027 im Ökolandbau einen Anteil auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts erreichen, auch mithilfe staatlicher Förderung. Der Bauernverband hat jedoch immer wieder auf eine zu schleppende Umstellung verwiesen. Gründe dafür sieht er vor allem in fehlenden Kapazitäten im Bereich Lagerung, Vermarktung und Verarbeitung von ökologisch erzeugten Agrarprodukten. Zu lange Transportwege machten oftmals die Vermarktung und damit den Anbau unwirtschaftlich.
Nach den Daten des Statistischen Landsamtes arbeiteten im Freistaat im vergangenen Jahr 450 Betriebe nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Darunter waren 290 Betriebe mit Tierhaltung. Im Jahr 2020 seien es 375 Öko-Betriebe gewesen, 2010 waren es 217.
Die Bundesregierung hat als Ziel bis 2030 einen Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Deutschland von 30 Prozent genannt. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes gab es im vergangenen Jahr die meisten Ökoflächen in Bayern mit 423.000 Hektar, gefolgt von Brandenburg mit 228.400 Hektar und Mecklenburg-Vorpommern mit 199.700 Hektar. Bundesweit stieg die Zahl der Ökobetriebe um gut 10 Prozent auf rund 28 700. Damit setzte in Deutschland mehr als jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb (11 Prozent) auf Ökolandbau.
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