Thüringens Wirtschaft lahmt: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres entwickelte sich die Wirtschaft im Freistaat schlechter als in Deutschland insgesamt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Summe aller hergestellten Waren und erbrachten Dienstleistungen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 1,2 Prozent, wie das Landesamt für Statistik in Erfurt mitteilte. Bundesweit betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung preisbereinigt nur 0,2 Prozent.
Einige Wirtschaftsbereiche schwächeln
Vor allem der Wohnungsbau und die für Thüringen wichtige Autozulieferindustrie haben wirtschaftliche Probleme, weil Aufträge fehlen oder Kosten zu hoch sind. Aber auch viele Mittelständler mit gut gefüllten Auftragsbüchern klagen, weil offene Stellen nicht oder nur mit großem Zeitverzug besetzt werden können. Fachleute rechnen damit, dass die demografische Entwicklung mit einer älter werdenden Bevölkerung in Thüringen und den anderen ostdeutschen Bundesländern das Wirtschaftswachstum langfristig dämpfen könnte.
Basis für die BIP-Daten sind Schätzungen des Arbeitskreises «Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder». Nominal, also zu aktuellen Preisen, wuchs das Bruttoinlandsprodukt in Thüringen im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent. In Deutschland insgesamt betrug der Zuwachs 3,6 Prozent.
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