Der Umweltverband Bund in Thüringen warnt vor einem möglichen Wahlerfolg der AfD bei der Landtagswahl. «Die AfD will Abschottung und Natur nur für Deutsche. Dass Natur nicht an der Grenze haltmacht, hat sie nicht verstanden», sagte der Geschäftsführer des Landesverbands, Sebastian König, am Samstag am Rande einer Landesversammlung in Erfurt. Die AfD schreibe sich Naturschutz auf die Fahnen, stelle ihn aber im Zweifel hinter der Wirtschaft an. «Was die AfD da macht, ist reine Masche.»
Mit Blick auf die anstehenden Wahlen und schwierigen Mehrheitsverhältnisse in Thüringen sagte König, es sei auch unter einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung gelungen, die Gelder für Naturschutz trotz Sparzwängen im Landeshaushalt zu erhöhen. «Es gibt offenbar Einigkeit, dass Naturschutz wichtig ist für Thüringen.» Auch unter früheren CDU-geführten Landesregierungen seien gute Projekte entstanden, etwa zur Rettung der Wildkatze.
König wiederholte die Forderung des Bund nach einem Transformationsfonds in Höhe von einer Milliarde Euro für den Naturschutz im Freistaat. «Es geht nicht darum, eine Milliarde neu zu finden. Sondern wir müssen bestehende Förderungen auf Nachhaltigkeit prüfen», sagte er. Der Thüringer Landtag hatte sich kürzlich darauf verständigt, Nachhaltigkeit als Staatsziel in der Verfassung zu verankern. Nun gelte es, das umzusetzen. «Da muss man sich trauen.»
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Eine Insa-Umfrage vom 1. Mai sah die AfD als stärkste Kraft. Die Bildung einer Regierung gilt als schwierig.
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