In Erfurt ist erstmals ein Stolperstein in Gedenken an NS-Opfer verlegt worden. Der Stein wurde am Freitag im Rahmen des Deutschen Katholikentags gesetzt und erinnert an den jüdischen Kaufmann Karl Klaar, der in jener Straße wohnte und ein Geschäft betrieb. Thüringens Landeshauptstadt, die wegen ihres jüdischen Erbes im vergangenen Jahr Welterbetitel erhielt, hatte erst vor wenigen Monaten den Weg für das Erinnern mit Stolpersteinen frei gemacht.
Nach Angaben der Stadt hatte Karl Klaar in der Trommsdorffstraße 5 einst die «Erfurter Tapisserie-Manufaktur Klaar und Schloss» betrieben. Seit 1930 wurde er in mehrere Heilanstalten eingewiesen und am 28. November 1940 von den Nazis ermordet.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert mit dem Projekt der Stolpersteine in mehreren Ländern an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Steine, die auf der Oberseite kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer tragen, werden vor den einstigen Wohn- und Arbeitsorten im Gehwegpflaster verlegt.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten