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Arbeitsmarkt Thüringen: Arbeitslosenzahlen im August gesunken

In Thüringen waren im August rund 68.800 Menschen ohne Job. (Archivbild) / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
In Thüringen waren im August rund 68.800 Menschen ohne Job. (Archivbild) / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Im August sank die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen um rund 1.100 auf 68.000 Menschen, die Arbeitslosenquote auf 6,2 Prozent.

Das frühe Ferienende hat auch die Sommerpause auf dem Thüringer Arbeitsmarkt verkürzt. Im August gab es im Freistaat rund 68.800 Männer und Frauen ohne Job und damit rund 1.100 weniger als noch im Juli. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle/Saale mitteilte. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,1 Prozent. Damit sei die Arbeitslosigkeit entgegen dem Trend der vergangenen Jahre im August gesunken.

Jugendarbeitslosigkeit steigt

Typischerweise gibt es im Sommer saisonal bedingt einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Die Abnahme in diesem Jahr liege an dem frühen Ferienende Ende Juli in Thüringen, sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. Dagegen folge die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit der in der Zeit nach Schule und Ausbildung üblichen Entwicklung. Im August waren den Angaben fast 7.700 Jugendliche arbeitslos gemeldet. Das waren jeweils 200 mehr als im vergangenen Monat und im August 2023. 

Besonders wichtig sei, dass die Jugendlichen ohne Schul- oder Berufsabschluss nicht den Anschluss am Arbeitsmarkt verlieren, betonte Behrens. «Das können wir uns volkswirtschaftlich nicht leisten.» Es seien noch 3.800 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Steigender Bedarf trotz wirtschaftlicher Schwäche

Sorge bereitet den Arbeitsmarktexperten die aktuelle wirtschaftliche Lage. «Die schwächelnde Konjunktur macht sich mit einem stetigen Rückgang an Arbeitsstellen und dem steigenden Anteil an Langzeitarbeitslosen bemerkbar» so Behrens. 
Der langfristige Bedarf an Arbeitskräften sei trotz der eingetrübten konjunkturellen Lage hoch. Die Unternehmen versuchten, ihre Belegschaften zusammenzuhalten. Ihnen sei bewusst, dass in vielen Branchen das verfügbare Fachkräfteangebot schon allein Demografie bedingt jedes Jahr kleiner werde.

Die Arbeitgeber meldeten den Angaben nach im August 2.700 neue Stellen und damit fast 300 weniger als im Juli und 400 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt waren bei den Arbeitsagenturen 15.100 Stellenangebote gelistet. 

Gestiegen sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen um rund 1.900 im Vergleich zu August 2023. Rund 23.800 Frauen und Männer waren länger als ein Jahr ohne Arbeit. Ihr Anteil stieg um 1,8 Punkte auf 34,5 Prozent. Bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren zudem 6.800 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert - knapp 100 mehr als im Jahr zuvor.

Politische Debatten und ihre Folgen

Der DGB-Bezirksvorsitzende Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, sagte, das Risiko einer Rezession sei deutlich gestiegen und drohe auch dem Arbeitsmarkt durchzuschlagen. «Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen deutlich, dass die Scheindebatten der letzten Monate über Migration und Bürgergeld keinen einzigen zusätzlichen Arbeitsplatz geschaffen haben.» Die Politik müsse die Probleme der Menschen lösen, anstatt sie durch Populismus und neoliberale Vorhaben, wie sie von der AfD propagiert würden, zu verschärfen. In Thüringen wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt.

Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. August vorlag.

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