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SPD fordert bessere Unterstützung für pflegende Angehörige in Thüringen

Eine Bewohnerin eines Pflegeheims wird von einer Pflegerin einen Gang entlang geschoben. Trotz mehr Auszubildender und ausländischer Arbeitskräfte verzeichnet die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit weiterhin einen deutlichen Fachkräftemangel in der Pflege. / Foto: Marijan Murat/dpa
Eine Bewohnerin eines Pflegeheims wird von einer Pflegerin einen Gang entlang geschoben. Trotz mehr Auszubildender und ausländischer Arbeitskräfte verzeichnet die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit weiterhin einen deutlichen Fachkräftemangel in der Pflege. / Foto: Marijan Murat/dpa

Die SPD im Thüringer Landtag mahnt eine bessere Unterstützung von Angehörigen pflegebedürftiger Menschen an, um ihre Arbeit zu erleichtern und zu honorieren.

Die SPD im Thüringer Landtag hat eine bessere Unterstützung von Angehörigen pflegebedürftiger Menschen angemahnt. «Neben den professionellen Pflegekräften leisten vor allem die Angehörigen einen unschätzbaren Beitrag in der Pflege. Ihre Arbeit ist oft herausfordernd und kräftezehrend. Wir müssen dafür sorgen, dass sie durch Beratung, finanzielle Leistungen und Entlastungsangebote die Unterstützung bekommen, die sie brauchen», erklärte Denny Möller, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, am Freitag. Thüringen stehe aufgrund seiner demografischen Bevölkerungsstruktur auch im bundesweiten Vergleich vor besonderen Herausforderungen.

Anlass ist der Internationale Tag der Pflege an diesem Sonntag, vor dem die CDU-Landtagsfraktion die Einführung eines Landespflegegeldes vorschlug. Es gehe um die Bezahlbarkeit der Pflege, teilte der CDU-Gesundheitspolitiker Christoph Zippel mit. «Über ein Landespflegegeld können wir Pflegebedürftigen beispielsweise die Möglichkeit geben, sich oder ihnen nahestehende Angehörige zu entlasten», erläuterte er.

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) erneuerte ihre Forderung nach einem Systemwechsel in der gesetzlichen Pflegeversicherung hin zu einer Vollversicherung. Bisher übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten der Pflege je nach Bedarf nur anteilig, den Rest müssen Pflegebedürftige beisteuern. Viele, die das finanziell nicht leisten können, sind auf Sozialhilfe angewiesen.

Der SPD-Politiker Möller forderte zudem gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für Pflegekräfte. «Die steigende Zahl älterer Menschen in Thüringen erfordert eine gut ausgestattete Pflegeinfrastruktur. Wichtig ist dabei: Pflegebedürftige und Pflegende müssen gleichermaßen im Mittelpunkt stehen.»

In Thüringen werden nach einer Prognose des Statistischen Landesamtes vom Januar im Jahr 2042 rund 211.000 Pflegebedürftige leben. Das entspricht einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021, als knapp 167.000 Pflegebedürftige im Freistaat gelebt hatten.

Vom 3. bis 9. Juni findet die Thüringer Woche der pflegenden Angehörigen statt. Sie wird vom Verein «Wir pflegen - Interessenvertretung und Selbsthilfe in Thüringen» organisiert. In verschiedenen Veranstaltungen werden dabei die vielfältigen Aspekte der häuslichen Pflege beleuchtet.

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