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Hausaufgaben abschaffen? Bildungsminister Tischner dagegen

Die Linke würde Hausaufgaben gern abschaffen. Doch Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (CDU) winkt ab. (Symbolbild) / Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Die Linke würde Hausaufgaben gern abschaffen. Doch Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (CDU) winkt ab. (Symbolbild) / Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Für die Linke sind Hausaufgaben eine Frage der sozialen Ungerechtigkeit: Nicht jedes Kind hat einen Arbeitsplatz, nicht alle Eltern können bei Mathe helfen. Der Bildungsminister sieht aber Vorteile.

Thüringens Bildungsminister Christian Tischner hält nichts von der Idee, Hausaufgaben abzuschaffen. «Hausaufgaben sind ein bewährtes Mittel, um Schülerinnen und Schülern Sorgfalt, Selbstständigkeit und Ausdauer zu vermitteln», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Mit Hausaufgaben vertieften die Kinder und Jugendliche das Gelernte. «Eine Abschaffung wäre der falsche Weg.»

Linke sieht soziale Ungerechtigkeiten

Die Linke im Bund und in Thüringen fordert seit längerem eine Abschaffung von Hausaufgaben. «Das ist eine Frage der sozialen Ungerechtigkeit», sagte die bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Linke-Fraktion, Ulrike Große-Röthig. Nicht jedes Kind könne auf einen Arbeitsplatz zugreifen oder habe die geeigneten Arbeitsmittel zu Hause. «Natürlich sind Eltern mit größeren finanziellen, aber auch mit Wissensressourcen besser in der Lage, Kinder zu begleiten bei den Hausaufgaben», sagte Große-Röthig.

Tischner gegen Einschränkungen

Erlerntes wiederholen und festigen und das selbstständige Arbeiten fördern - das muss aus Sicht von Große-Röthig in den Schulen geleistet werden. «Vor allem muss das der Ganztag leisten», sagte sie. «Die selbstständige Erledigung von Aufgaben und die Selbstorganisation - das sollten Kinder dann doch wieder in der Schule lernen.» Modernere Schulkonzepte zeigten, dass dies gut gelinge.

Tischner hingegen verwies darauf, dass Hausaufgaben sinnvoll eingesetzt werden und zur Lernförderung beitragen sollten. «Qualität in der Bildung entsteht nicht durch immer neue Einschränkungen für Lehrkräfte, sondern durch klare Anforderungen und verlässliche Rahmenbedingungen.»

Auch der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Denny Jankowski, ist gegen eine Abschaffung von Hausaufgaben. «Es sollte immer im pädagogischen Ermessen der Lehrer liegen, ob und in welchem Umfang Hausaufgaben erteilt werden», sagte Jankowski. Bei Ganztagsschulen sollten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, ihre Hausaufgaben im Rahmen der Schule zu erledigen, um noch Zeit für Hobbys oder Vereinsarbeit zu haben.

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