Mit Gottesdiensten, Andachten und Konzerten haben Christen in ganz Thüringen Ostern gefeiert. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, rief an Ostern zu Hoffnung auf. «Tod, Krieg und Gewalt haben nicht das letzte Wort», teilte Kramer in seinem Geistlichen Wort zum Osterfest mit. «Wie sehnlich wünschen wir uns, dass der Krieg ein Ende findet, wenn wir an Gaza oder an die Ukraine denken.» Ostern sei eine Friedensgeschichte, abgebrochenes könne wieder neu verbunden werden, bis hin zu Freunden, zur Familie und sogar zum Feind.
Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr stellte die Bedeutung von Friedensstiftern heraus. Das Leitwort des Katholikentags laute «Zukunft hat der Mensch des Friedens», hieß es in einem Manusskript zu Neymeyrs Osterwort. Als Beispiele nannte er etwa die Persönlichkeiten Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Beide seien bekanntlich erschossen worden. Doch mit «Zukunft» sei im Psalm 37 «sicher nicht der nächste Tag» gemeint. Vielmehr müsse die Perspektive auch über das Ende des eigenen Lebens hinausreichen. «Da haben nämlich Mahatma Gandhi und Martin Luther King und viele andere Friedensstifter langfristig eine Zukunft der Versöhnung, des Friedens und der Gerechtigkeit eröffnet, auch wenn sie selbst die Früchte nicht ernten konnten», so Neymeyr. Der diesjährige Deutsche Katholikentag ist vom 29. Mai bis 2. Juni in Erfurt geplant.
Mit einer Kreuzweg-Prozession von Seitenroda bis zur Leuchtenburg hatten Gläubige an Karfreitag an den Leidensweg Jesu erinnert. An der ökumenischen Prozession beteiligten sich rund 250 Menschen, wie die Direktorin der Leuchtenburg, Ulrike Kaiser sagte. Einige Teilnehmer trugen große, schwere oder kleinere Holzkreuze. Auf dem Weg zu der mittelalterlichen Burg im Saale-Holzland-Kreis machten die Gläubigen mehrfach Halt und sangen Lieder.
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