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Achava-Intendant sorgt sich um Festival-Finanzierung

Ein Modell der «Paradiesbaum»-Skulptur: Die acht Meter Skulptur ist eine hohe Olivenbaum-Nachbildung aus Metall und steht auf dem Petersberg in Erfurt. Sie entstand im Rahmen der jüdisch geprägten Achava-Festspiele. / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Modell der «Paradiesbaum»-Skulptur: Die acht Meter Skulptur ist eine hohe Olivenbaum-Nachbildung aus Metall und steht auf dem Petersberg in Erfurt. Sie entstand im Rahmen der jüdisch geprägten Achava-Festspiele. / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Der Intendant der Achava-Festspiele äußert Sorgen über die Zukunft des Festivals nach der Landtagswahl in Thüringen. Finanzielle Unterstützung des Landes und demokratische Rahmenbedingungen sind entscheidend.

Der Intendant der jüdisch geprägten Achava-Festspiele hat Sorgen um die Zukunft des Festivals nach der Landtagswahl im September geäußert. «In dem Moment, wo hier blaue Farbe an Macht gewinnt - und zwar so stark, dass sie wirklich Macht haben - dann ist für Achava, glaube ich, leider die Messe gesungen», sagte Intendant Martin Kranz bei der Programmvorstellung zur zehnten Auflage am Mittwoch in Erfurt. Die blaue Farbe bezog er auf die AfD. Der Parteilandesverband wird vom Thüringer Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Bei Wahlumfragen schnitt die AfD zuletzt als stärkste Kraft ab.

«Ob es eine elfte Auflage geben wird, weiß ich nicht», sagte Kranz. Das Festival könne nur unter demokratischen Rahmenbedingungen funktionieren. Er räumte auch ein, dass das Festival überhaupt nur durch die finanzielle Unterstützung des Landes möglich sei, auch wenn die Macher mit vielen anderen Partnern und Sponsoren zusammenarbeiteten.

Kernstück des Festivals bilden auch in diesem Jahr 30 nicht öffentliche Veranstaltungen mit Schulen. Etwa 5000 Schülerinnen und Schüler dürften mit der zehnten Auflage erreicht werden, schätzte Kranz. Angeboten werden etwa Kalligrafie- und Musik-Workshops und Treffen mit Zeitzeugen, die die Schoah überlebt haben.

Das Festival dauert in diesem Jahr vom 8. bis zum 22. September. Aber schon am 16. August eröffnet die eintrittsfreie Kunstausstellung «Lililalaland» im E-Werk in Eisenach. Darin verarbeitet die in Berlin lebende Künstlerin Dikla Stern ihre eigene jüdische Familiengeschichte mit politisch-satirischer Kunst.

50 öffentliche Veranstaltungen sind geplant, darunter Vorträge, Gespräche mit Zeitzeugen, Filmvorführungen, Konzerte und mehr. Erstmals ist in diesem Jahr Mühlhausen als Festivalort mit dabei. Dort soll das Abschlusskonzert zu hören sein. In Erfurt soll etwa ein von einem Palästinenser und einem Juden geführter Kochkurs angeboten werden. Auch in Gotha, Eisenach und Weimar sind Veranstaltungen geplant.

Neben den Achava-Festspielen gibt es mit dem Yiddish Summer Weimar und den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen zwei weitere jüdisch geprägte Festivals in Thüringen. Das Wort «Achava» bedeutet auf Hebräisch «Brüderlichkeit».

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