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Orient in Gotha - Bibliotheksschau mit bedeutsamen Schriften

Die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt auf Schloss Friedenstein in Gotha beherbergt etwa 3.500 orientalische Handschriften. (Archivbild)  / Foto: Carsten Koall/dpa
Die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt auf Schloss Friedenstein in Gotha beherbergt etwa 3.500 orientalische Handschriften. (Archivbild) / Foto: Carsten Koall/dpa

Die Forschungsbibliothek Gotha der Uni Erfurt widmet einem wichtigen Teil ihrer Sammlung eine Ausstellung - und zeigt damit auch historische Verbindungen zwischen dem Orient und Thüringen auf.

Auf 400 Jahre Orient-Studien schaut die Forschungsbibliothek Gotha der Uni Erfurt in ihrer Jahresausstellung zurück. Gezeigt werden 48 Objekte, wie der wissenschaftliche Referent Feras Krimsti sagte. «Vor allem Handschriften sind zu sehen - wir haben in Gotha die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland nach Berlin und München.» Etwa 3.500 Schriften zählen laut Bibliotheksübersicht dazu. 

Für die Schau «Der Orient in Gotha» zeigt die Forschungsbibliothek ab Sonntag aber auch andere historische Kulturgegenstände aus den weiten Gebieten, die westliche Gelehrte einst als Orient zusammenfassten und damit das Osmanische Reich, die arabische Halbinsel und Ostafrika meinten. «Dazu zählen Proben sehr seltener Stoffe, die ein Naturforscher von einem Markt aus Istanbul mitgebracht und mit den lokalen Namen versehen hat», so Krimsti.

Kaum erzählte Geschichte

Die Ausstellung betrachtet bis zum 3. November Aspekte des Theologie-Studiums und der orientalischen Sprachen in der Frühen Neuzeit. Sie blickt auf die Aufklärung, auf die Rolle der Gothaer Orient-Sammlung für die moderne Wissenschaft und beschäftigt sich mit der Geschichte der Orient-Kartographie des Verlages Justus Perthes Gotha. 

«Wir wollen eine kaum erzählte Geschichte von Gotha und von Thüringen beleuchten und zeigen, dass der Orient auch hier nie ein komplett fremder Ort war», formulierte Krimsti den Anspruch. So werde in der Schau auch deutlich, weshalb gerade in der Reformationszeit protestantische Theologen sich für orientalische Sprachen und Schriften interessierten. Im Begleitprogramm sind Vorträge, Konzerte und Führungen geplant. 

Dokument von Welterbe-Rang

Wie bedeutend die Sammlung in Gotha ist, zeigt sich auch ein besonderes Werk: Eine auf 1173 datierte Abschrift des «Buches der Wege und Reiche» vom bedeutenden Geographen al-Istahri gilt als älteste in arabischer Sprache. Sie zählt zum Unesco-Weltdokumentenerbe.

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