Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow soll als Spitzenkandidat der Thüringer Linke in den Bundestagswahlkampf ziehen. Der 68-Jährige kandidiert auf einer Vertreterversammlung der Partei am Samstag (10.00 Uhr) in Sömmerda für den Thüringer Listenplatz eins für die Bundestagswahl. Dafür hat ihn der Parteivorstand vorgeschlagen. Bereits gewählt ist Ramelow als Direktkandidat im Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land. Dort tritt Thüringens ehemaliger Regierungschef unter anderem gegen den Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), an.
Ramelow beteiligt sich mit seiner Bundestagskandidatur an der «Mission Silberlocke». Er will mit den beiden langjährigen Linken-Politikern Gregor Gysi und Dietmar Bartsch bei der Bundestagswahl im Februar ein Direktmandat gewinnen und der Linken so den Einzug ins Parlament sichern.
Erfahrene Abgeordnete treten nicht mehr an
In Sömmerda zeichnet sich bei den Thüringer Bundestagskandidaten der Linken ein Wechsel ab. Die ehemaligen Landes- und Bundesvorsitzende der Partei, Susanne Hennig-Wellsow, tritt nicht mehr an. Das gilt auch für die Innenpolitikerin und Extremismusexpertin Martina Renner. Der Landesvorstand habe für die Listenplätze nach Ramelow die ehemalige Landtagsabgeordnete Donata Vogtschmidt sowie die Altenburger Kommunalpolitikerin Mandy Eißing vorgeschlagen, sagte ein Parteisprecher.
Die Linke steht derzeit bundesweit in einer Krise - nach den Umfragewerten ist nicht sicher, dass sie die Fünf-Prozent-Hürde überspringt. Wenn sie bei der Bundestagswahl jedoch drei Direktmandate gewinnen sollte, käme sie wie schon 2021 über die sogenannte Grundmandatsklausel wieder in Fraktionsstärke in den Bundestag.
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