Nach seinen umstrittenen Äußerungen über die Linken hat sich Thüringens SPD-Vorsitzender Georg Maier bei den Landtagsabgeordneten der Partei entschuldigt. Er sei während der Fraktionssitzung der Linken zu ihnen gegangen und habe um Verzeihung gebeten, sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. Dass er den Linken vor wenigen Tagen das politische Aus gewünscht habe, habe nicht in seinem Manuskript gestanden, sondern sei eine Aussage gewesen, «die im Eifer des Gefechts entstanden ist». «Mit ein paar Tagen Abstand ist mir klar geworden: Das war falsch», sagte Maier.
Der 57-Jährige hatte auf einem SPD-Parteitag am Wochenende gesagt, die SPD müsse «alles dafür tun», um den Wiedereinzug der Linken in den Bundestag zu verhindern. Die Landes-SPD könne ihren Beitrag dazu leisten, indem sie den Linke-Politiker Bodo Ramelow aus dem Bundestag fern halte.
SPD-Schneider gegen Linke-Ramelow
Ramelow bewirbt sich im Zuge der «Mission Silberlocke» in einem Wahlkreis in Mittelthüringen um ein Direktmandat. Im gleichen Wahlkreis wirbt auch der SPD-Politiker Carsten Schneider um Stimmen für ein Direktmandat.
Maier sagte nun, seine Aussage auf dem Parteitag sei völlig überzogen gewesen. «Natürlich müssen wir nicht alles dafür tun, eine demokratische Partei aus dem Bundestag raus zu halten.» Er habe eigentlich sagen wollen, dass die Sozialdemokraten alles dafür tun müssten, dass ihr Kandidat den Wahlkreis gewinne.
Maier will sich bei Ramelow melden
Nach Maiers Angaben war Ramelow selbst nicht bei der Fraktionssitzung der Linken dabei, sodass er ihm seine Entschuldigung bislang noch nicht übermitteln konnte. «Ich werde das aber sicherlich noch tun», sagte Maier.
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