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Thüringer Landtag verzeichnet Höchstmarke bei Online-Petitionen gegen Apothekenreform

Eine Online-Petition der Landesapothekerkammer an den Landtag hat fast 64.000 Unterschriften erhalten (Symbolfoto). / Foto: Martin Schutt/dpa
Eine Online-Petition der Landesapothekerkammer an den Landtag hat fast 64.000 Unterschriften erhalten (Symbolfoto). / Foto: Martin Schutt/dpa

Knapp 64.000 Menschen unterzeichnen Petition gegen Apothekenreform von Karl Lauterbach. Apothekerlobby protestiert gegen Reformpläne.

Der Thüringer Landtag verzeichnet eine neue Höchstmarke bei Unterschriften für Online-Petitionen. Knapp 64.000 Menschen haben eine im August von der Landesapothekerkammer gestartete Online-Petition gegen die Apothekenreformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterzeichnet, wie die Kammer mitteilte. 

Im Online-Portal des Landtages ist dies die Einzelpetition mit den meisten Unterschriften, wie ein Landtagssprecher bestätigte. Bisheriger Spitzenreiter war eine Petition für eine bessere Personalausstattung in den Kindergärten mit fast 18.000 Unterzeichnern. Damit sich der Petitionsausschuss des Landtages mit den Anliegen beschäftigt, müssen mindestens 1.500 Unterstützer eine Petition unterzeichnen.

Die Apothekerlobby läuft seit Monaten Sturm gegen Lauterbachs Reformpläne, bei der es hauptsächlich um eine Umverteilung innerhalb des Honorarsystems für Apotheken geht. Lauterbach will zudem ermöglichen, dass Apothekenfilialen mit telemedizinischer Anbindung an die jeweilige Hauptapotheke anstelle eines approbierten Apothekers auch von erfahrenem pharmazeutischen Fachpersonal ohne Apothekerabschluss geleitet werden können. Die Apothekerlobby sieht mit den Plänen die Medikamentenversorgung im Freistaat gefährdet. 

In der Petition wird die Landespolitik außerdem aufgefordert, die Modernisierung des Instituts für Pharmazie an der Universität Jena voranzutreiben. Das Institut ist Ausbildungsstätte für künftige Apotheker. In Thüringen gibt es nach amtlicher Statistik 495 öffentliche Apotheken mit etwa 1.600 Pharmazeuten (Stand Ende 2023). Die Zahl ist seit einigen Jahren rückläufig.

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