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Zahl der Solaranlagen in Thüringen steigt sprunghaft

Es werden immer mehr Balkonkraftwerke in Thüringen   / Foto: Stefan Sauer/dpa
Es werden immer mehr Balkonkraftwerke in Thüringen / Foto: Stefan Sauer/dpa

Die Anzahl der Solaranlagen in Thüringen hat sich innerhalb eines Jahres vervielfacht. Energiekrise und Steuererleichterungen treiben den Run auf Solaranlagen an.

Die Zahl der Thüringer, die Strom auf Dach oder Balkon produzieren, ist sprunghaft gestiegen. War es im vergangenen Jahres ein Plus von knapp 24.000 auf fast 69.000 Solaranlagen im Freistaat, so erhöhte sich ihre Zahl nach Angaben des Thüringer Energieministeriums bis Anfang Oktober auf gut 93.000. Darunter seien sehr viele kleine sogenannte Balkonkraftwerke, sagte ein Ministeriumssprecher. Aber es seien auch viele größere Anlagen nicht nur von privaten Haushalten, sondern auch Investoren installiert worden. Nach einer Prognose der Thüringer Energieagentur könnten es bis Jahresende rund 100.000 Photovoltaikanlagen (PV) im Freistaat werden. 

Run auf Solaranlagen 

Die Energiekrise mit höheren Preisen, aber auch Steuererleichterungen hätten zu einem regelrechten Run auf Solaranlagen geführt, sagte der Ministeriumssprecher. Seit 2023 gebe es zudem eine Mehrwertsteuerbefreiung für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Diese Aspekte sorgten für einen deutlichen Zuwachs der installierten Leistung. 

Sie erhöhte sich um rund 291,7 Megawatt im Jahr 2023 auf 2.419 Megawatt und nun auf rund 2.698 Megawatt Anfang Oktober. Einen so kräftigen Sprung hatte es in den Jahren zuvor nicht gegeben - insgesamt erhöhte sich die Nutzung der Sonnenenergie für die Stromerzeugung kontinuierlich im Freistaat. 2019 lag die Zahl der neuen Solaranlagen nach den Zahlen des Ministeriums noch bei 2.330 mit einer installierten Leistung von rund 190,4 Megawatt. Laut Energieagentur deckt Sonnenstrom inzwischen mehr als ein Fünftel des Stromverbrauchs in Thüringen.

Minister: Bedingungen für PV-Anlagen verbessert

«Balkonsolaranlagen sind erschwinglich, einfach zu installieren und ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Stromernte», erklärte der geschäftsführende Energieminister Bernhard Stengele. 

«Kein Wunder, dass das viele Menschen anspricht, zumal die Rahmenbedingungen für Installation und Nutzung vom Gesetzgeber bewusst vereinfacht wurden. Und es zeigt sich eben auch: Die Versorgungsengpässe und steigenden Preise bei den Importen von fossilen Energieträgern, die durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöst wurden, haben viele Investitionsentscheidungen für eine eigene Solaranlage beschleunigt», äußerte der Grünen-Politiker. Für eine eigenständige und saubere Stromproduktion in Thüringen spielten Solarenergie und Windenergie eine zentrale Rolle.

Stengele verwies auf das Internet-Angebot der Thüringer Energieagentur für einen Solarrechner. Interessenten könnten sich anzeigen lassen, ob das Dach ihrer Immobilie für genug Energieausbeute sorge und wie schnell sich eine mögliche Investition rechnen könnte.

Laut Energieagentur waren Mitte dieses Jahres regional betrachtet die meisten Solaranlagen im Wartburgkreis installiert - mehr als 7.000, gefolgt vom Eichsfeld mit fast 6.000. Bei den kreisfreien Städten rangiert die Landeshauptstadt Erfurt mit rund 4.600 Solaranlagen vor Jena mit etwa 2.300. Schusslicht unter den Kreisen war Sonneberg mit knapp 2.000 PV-Anlagen.

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