Bei einer Japan-Reise wollen Thüringer Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft die Zusammenarbeit mit dem traditionellen Handelspartnerland festigen. «In Zeiten zunehmender geopolitischer Risiken und störanfälliger Lieferketten geht es uns mit unserer Reise vor allem darum, die Beziehungen zu einem unserer verlässlichsten Handelspartner zu stärken», sagte Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) vor Beginn der Reise am Samstag. Das sei Teil der außenwirtschaftlichen Strategie, globale Handelsrisiken zu begrenzen und Absatz- und Lieferwege zu sichern.
Die rund 40-köpfige Unternehmer- und Hochschuldelegation wird laut Ministerium bis zum 26. April in der Hauptstadt Tokio und in der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Kansai mit den Städten Osaka, Kobe und Kyoto unterwegs sein. Geplant sind etwa Gespräche mit Regierungsvertretern sowie Besuche in Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Auch die Industrie- und Handelsstadt Yokohama steht auf dem Programm. Dort wird Thüringen bei einer Optikmesse mit einem Gemeinschaftsstand sowie Einzelausstellern vertreten sein.
Viertwichtigster Handelspartner
«Japan ist weltweit einer unserer wichtigsten Export- und Liefermärkte», so Tiefensee. Mit einem Handelsvolumen von zuletzt rund einer halben Milliarde Euro zwischen Thüringen und Japan sei Nippon Thüringens viertwichtigster außereuropäischer Handelspartner. Gerade für Hightech-Branchen wie Optik und Photonik, Messtechnik, Maschinenbau oder die Medizintechnik sei Japan ein bedeutender Absatzmarkt, so Tiefensee. Mehr als 30 Hochschul- und Forschungskooperationen bestehen zwischen Thüringen und Japan.
Daneben gibt es laut Ministerium mehr als 30 japanische Beteiligungen bei Unternehmen in Thüringen. Umgekehrt unterhalten mehr als 100 Thüringer Unternehmen Exportbeziehungen in die Region. Sechs Unternehmen aus dem Freistaat sind mit eigenen Niederlassungen in Japan aktiv.
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