Haus- und Grundstücksbesitzer müssen in Gera und Erfurt für die Grundsteuer in Thüringen am tiefsten in die Tasche greifen. Am günstigsten kommen Immobilienbesitzer in der Gemeinde Hohenwarte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt weg. Das geht aus Daten des Statistischen Landesamtes zur Steuerentwicklung in den Städten und Gemeinden im Freistaat im ersten Halbjahr hervor. Der Grundsteuerhebesatz in Erfurt und Gera liegt danach aktuell bei 600 beziehungsweise 550 Prozent, der in der kleinen Gemeinde in Ostthüringen bei 250 Prozent. Die größte Steigerung mit 75 Prozentpunkten gab es demnach im ersten Halbjahr in der Stadt Gößnitz im Altenburger Land.
Große regionale Unterschiede
Insgesamt bestehen bei den Kommunalsteuern, deren Höhe die Parlamente von Städten und Gemeinden festlegen, große regionale Unterschiede. Seit Jahren gibt es einen starken Trend zu höheren Steuersätzen, von dem immer wieder aber auch einzelne Kommunen abweichen. Die Kommunalsteuern sind ein Teil der Gelder, mit denen sich die Kommunen finanzieren. Der andere, größere sind Zahlungen vor allem des Landes, aber auch Mittel aus dem Bundeshaushalt.
13 Gemeinden mit höherer Grundsteuer
Nach den Daten des Statistischen Landesamtes haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 15 Gemeinden den Hebesatz für eine oder mehrere Steuerarten angehoben. 13 Gemeinden beschlossen eine höhere Gewerbesteuer. Acht Gemeinden hoben die Grundsteuer für Immobilien an, weitere sechs die für landwirtschaftliche Flächen.
Spitzenreiter beim Hebesatz der Gewerbesteuer war Mitte des Jahres die sehr kleine Eichsfeld-Gemeinde Rustenfelde mit 500 Prozent. Die Gemeinde Oettersdorf im Saale-Orla-Kreis beschloss mit 75 Prozentpunkten den deutlichsten Anstieg. Bei weiteren 12 Gemeinden lag die Erhöhung zwischen 9 und 45 Prozentpunkten. Eine Absenkung des Hebesatzes bei der Gewerbesteuer wurde im ersten Halbjahr nur von der Gemeinde Mertendorf im Saale-Holzland-Kreis mit minus 60 Prozentpunkten vorgenommen.
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